Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Medeco

S chätzungen zufolge sind bis zu einem Viertel aller Deutschen von Mundgeruch betroffen. Doch niemand spricht gerne drüber: Derjenige nicht, der schlecht aus dem Mund riecht. Und diejenigen nicht, denen der üble Atem ihres Gegenübers auffällt. Dabei ist die sogenannte Halito- sis etwas, das unbedingt abgeklärt wer- den sollte. Es gibt eine Vielzahl sehr unterschied- licher Ursachen, die von Fachleuten in lo- kale und systemische unterschieden wer- den. Lokale Ursachen sind solche, die sich auf den Mund-Rachen-Raum beziehen. Das kann ganz einfach ein sehr zwiebel- haltiges Mittagessen sein, das da seine Wirkung hinterlässt. Auch Zigarettenkon- sum, Kaffee, Alkohol, Knoblauch, Wurst und sehr stark gewürzte Speisen mani­fes­ tie­ren sich gerne im Atem. Viele Men- schen greifen nach dem Aufwachen erst einmal zur Zahnbürste, ehe sie ihren Part- ner küssen. Der morgendliche Mief hat den gleichen Grund wie der unangenehme Mundgeruch von Leuten, die längere Zeit nichts gegessen haben: einen verminder- ten Speichelfluss. Verfaulende Reste von Zahnwurzeln, entzündetes Zahnfleisch, Parodontitis und Karies im fortgeschritte- nen Stadium können ebenfalls verant- wortlich für Mundgeruch sein. Stress kann zu Mundgeruch führen Sind die Nasennebenhöhlen, die Mandeln oder der Rachen entzündet, atmen wir auch schlechte Luft aus. Auch Stress und be- stimmte Phasen des Menstruationszyklus stehen im Verdacht, sich auf die Duftnote des Atems auszuwirken, da sie die Zusam- mensetzung des Speichels beeinflussen. Der mit Abstand häufigste Auslöser für Mundgeruch ist jedoch unzureichende Mundhygiene. Wer nicht oft und gründ- lich genug putzt, riskiert, dass Beläge entstehen – ein gefundenes Fressen für Bakterien. Diese fühlen sich in den Abla- gerungen pudelwohl und produzieren dort während des Fäulnisprozesses übel riechende Gase. Dagegen versuchen viele Betroffene mit allerlei Hausmittelchen an- zugehen: Sie kauen Petersilie und Ingwer oder lutschen starke Pfefferminzbonbons. Das hilft – kurzfristig. Denn die intensiven Gerüche überdecken den Mundgeruch zwar, behandeln aber nicht seine Ursache. Um die herauszufinden, empfiehlt sich ein Besuch beim Zahnarzt. Der kann den Pflegegrad der Zähne beurteilen, mög- liche Erkrankungen im Mund-Rachen- Raum entdecken und behandeln oder an weitere Spezialisten verweisen. Manche bilden sich den Geruch ein Vergleichsweise häufig gibt es das Phäno- men des eingebildeten Mundgeruchs. Menschen, die eigentlich gar keinen schlechten Atem haben, interpretieren das aus anderen Gründen mal abweisende Verhalten ihres Gegenübers falsch und denken, sie leiden an Mundgeruch. Freunde oder ihren Partner zu fragen, trauen sie sich nicht. Statt dessen leiden sie unter der Vorstellung, sie würden un- angenehm aus dem Mund riechen. Mitun- ter kann das zur fixen Idee werden und in die soziale Isolation führen. Deshalb sollte jeder, der das Gefühl hat, dass sein Atem übel riecht, einen Exper- ten aufsuchen. Der kann entweder Ent- warnung geben – oder aber Ursachenfor- schung betreiben. FOTO:HAGER&WERKENGMBH&CO.KG DAS HILFT So vermeiden Sie Mundgeruch Da eine unzureichende Mundhygiene zu den häufigsten Ursachen von Mundgeruch gehört, sollten Sie auf penible Pflege von Mundraum, Zähnen und Zahnfleisch achten. Dazu gehört: + zweimal täglich gründlich Zähne putzen + Zahnseide und Zahnzwischenraum- bürsten zur Reinigung nutzen + Zunge mit einer Zungenbürste oder einem Zungenschaber von Belägen und Bakterien befreien, vor allem im hinteren Zungenbereich + Zahnbürste spätestens alle drei Monate wechseln + die Zähne mindestens zweimal im Jahr professionell reinigen lassen + Zahnspangen, Zahnprothesen oder Im- plantate mindestens einmal täglich nach Anweisung des Zahnarztes säubern + zwischendurch zuckerfreien Kaugummi kauen, um den Speichelfluss anzuregen + viel Wasser trinken, um den Mund feucht zu halten und Keime und Reste hinunterzuspülen + regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt, um Karies, Parodontitis und defekte Zähne frühzeitig erkennen und behandeln zu können Schlechter Atem FRISCHER ATEM Er ist peinlich und ein Tabuthema: Mundgeruch. Dabei lassen sich die Ursachen mithilfe von Spe­zi­a­lis­ ten meist schnell finden und erfolgreich beseitigen 20   IHR PATIENTENMAGAZIN

Seitenübersicht