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MEDECO

15Ihr PatIentenmagazIn  f rauen und Männer unterscheiden sich nicht nur in ihrer Biologie, sondern häufig auch in ihren Krankheiten. Bei Frauen zum Beispiel äußern sich Symptome und Verlauf von Herzerkrankungen anders als bei Männern, das gilt ebenso für das ansprechen auf viele Medikamente. auf- grund dieser und vieler weiterer Unterschiede hat sich in der Medi- zin wie in der Pharmakologie eine geschlechterspezifische For- schung herausgebildet. auch in der zahnmedizin werden die geschlechterunterschiede in der Mundgesundheit immer deutlicher. Die neu gegründete „Deut- sche gesellschaft für geschlechterbezogene zahn-, Mund- und Kie- ferheilkunde“ (Dggz) hat es sich zur aufgabe gemacht, Mundgesundheitsdaten hinsichtlich ihrer geschlechterverteilung bestimmter Erkrankungen zu analysieren und die Ursachen für die- se herauszufinden. am bisher auffälligsten ist: Während Männer zu einer schweren Parodontitis neigen, haben Frauen statistisch gese- hen mehr Karies. Und das, obwohl sie die bessere Mundpflege betreiben. Über die gründe gibt es bisher nur Vermutungen, etwa die kohlenhydratbetontere Ernährung der Frauen. Und es gibt einzelne Hinweise. „Es spricht viel für eine hormonelle Komponente, denn das Hormonsystem hat Einfluss auf das immun- system und damit auf die abwehrzellen“, sagt die Präsidentin der Dggz, PD Dr. Dr. Christiane gleissner. „gezeigt hat sich beispiels- weise, dass Frauen, die nach der Menopause Hormonersatzpräpa- rate bekommen, deutlich weniger zähne verlieren als Frauen, die den biologischen Hormonverlust nicht ausgleichen“, so Dr. gleis- sner. Das ziel der DggT ist es letztendlich, Prävention und Thera- pie stärker individualisieren zu können. „Wenn wir wissen, wo Männer und Frauen aus zahnmedizinischer Sicht besonders ‚ge- fährdet‘ sind, können zahnarztpraxen ihre Prophylaxemaßnahmen entsprechend anpassen und optimieren.“ frauen ... … pflegen ihre Zähne besser und gehen häufiger zu Kontrolluntersuchungen … haben mehr Karies … sind stärker von (schmerzhaften) Erkrankungen der Kaumuskulatur und der Kiefergelenke betroffen … verlieren mehr Zähne, vor allem im Seniorenalter … sind im Alter deutlich häufiger zahnlos als Männer … sind in Zeiten hormoneller Veränderungen (Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre) anfälliger für Zahnfleischentzündungen

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