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Haag

zahnmedizin Fotos:ZoranKolundzija,FactoriaSingular 20 Gute Zähne schönes Leben  Ihr Patientenmagazin 1.Wie sieht das typische Innenleben im Mund aus? Dort findet sich ein kleines Biotop, das mit ei- ner Vielzahl an Mikroorganismen wie Bakte- rien und Hefen besiedelt ist. Allein über 600 Bakterienarten wurden identifiziert, wahr- scheinlich sind es deutlich mehr. Ähnlich wie im Dickdarm bieten warme, feuchte Bedin- gungen und viele Schlupfwinkel, zum Beispiel auf Zunge, Wange und in Zahnzwischenräu- men, ideale Lebensbedingungen. In einer ge- sunden Mundhöhle herrscht zwischen den Mikroorganismen ein biologisches Gleichge- wicht. Krankmachende Bakterien, die Karies und Entzündungen am Zahnfleisch auslösen, werden in Schach gehalten. Bis zu 90 Prozent der Bevölkerung hat diese im Mund. 2.Warum leben überhaupt Mikroorga- nismen in unserer Mundhöhle? Die Mikroflora im Mund ist Teil unseres Im- munsystems, zum Beispiel schützen viele „nützliche“ Bakterien vor dem Eindringen von Krankheitserregern in das Körperinnere. 3.Ist die bakterielle Besiedlung bei je- dem gleich? Nein, sie kann von Mensch zu Mensch stark variieren. Darauf haben verschie- denste Faktoren einen Einfluss. Unsere Mundhöhle ist schon direkt nach der Ge- burt mit Bakterien besiedelt, mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne nisten sich auch Kariesbakterien ein. Sie werden vor allem von den Eltern oder über die Nah- rung auf das Kind übertragen. Wie stark die „Bakterienlast“ ist, hängt also auch von der Mundgesundheit der Eltern ab. Bis sich im Laufe der Zeit die Mundflora zu der eines Erwachsenen entwickelt hat, wird sie von zahlreichen weiteren Faktoren beeinflusst wie Ernährung, Immunsystem, Mundhygiene, Speichel, pH-Wert, Zustand der Zähne und Allgemeingesundheit. 4.Was ist los, wenn das bakterielle Gleichgewicht „gestört“ ist? Das Gleichgewicht der bakteriellen Besied- lung gerät ins Wanken, wenn negative Ein- flüsse hinzukommen. Dazu zählt vor allem mangelnde Zahnpflege. Denn Karies- und Parodontitisbakterien haben Zähne und Zahnersatz als ihren bevorzugten „Wohn- platz“ auserkoren, dort sitzen sie etwa am Zahnhals, am Zahnfleischsaum und in den Zahnfleischtaschen. Hier verstoffwechseln sie Zucker zu Säuren und setzen Giftstoffe frei, die den Zahnhalteapparat schädigen. 5.Was ist unter Plaque zu verstehen? Krankmachende Bakterien in der Mundhöhle sind erst gefährlich, wenn sie sich als Plaque an den Zähnen fest anhef- ten. Plaque bezeichnet die Bakterienan- sammlung auf den Zähnen (= Zahnbelag), Zahnmediziner sprechen auch vom oralen Biofilm. Ein Gramm Zahnbelag besteht aus über einer Billion Bakterien, neben Stoff- wechselprodukten und Eiweißstoffen des Speichels. Die Bakterien haben in der Plaque Strategien entwickelt, die ihnen zum Überleben und zur Weitervermehrung dienlich sind. So tauschen sie Wasser und Nahrung über Gänge aus, kommunizieren miteinander und passen sich über Gen- transfer ideal an äußere Bedingungen an. 6.Warum entsteht die Plaque immer wieder neu? Durch biologische Mechanismen bildet sich auf dem sauberen Zahn schon nach weni- gen Stunden neuer Zahnbelag. Vereinfacht geht das so: Es lagern sich Eiweißstoffe aus dem Speichel auf der Zahnoberfläche an. Nun bereiten bestimmte Bakterien das Mi- lieu für die Ansiedlung weiterer Bakterien- stämme vor. Die Plaque reift, indem immer neue Bakterien produziert werden. Wo die Plaque in Nischen gut geschützt ist, nimmt ihre Schichtstärke weiter zu und sie wirkt schädigend. 7.Gehört auch Zahnstein zur Plaque? Zahnstein ist verkalkter Zahnbelag, er bildet sich vor allem in der Nähe der Spei- cheldrüsen. Je älter er ist, desto weniger Bakterien finden sich in ihm. Zahnstein ist weniger gefährlich als der auf ihm anla- gernde Zahnbelag. 8.Wie lässt sich die Plaque positiv be- einflussen? Die komplexe Struktur der Plaque lässt sich am besten durch mechanischen Eingriff aufbrechen, sprich mit Zähneputzen durch Zahnbürste und Interdentalbürsten bzw. Zahnseide bekämpfen. Auch regelmäßige Professionelle Zahnreinigungen (siehe ab Seite 8), und Mundspülungen helfen, die Plaque(neubildung) zu reduzieren. Mundgesundheit ist auch eine Frage des „Innenlebens“ – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn in unserem Mund leben unzählige Mikroorganismen, gute wie schlechte. Mehr dazu in acht Fragen und Antworten Das Biotop in der Mundhöhle Unsere Mundhöhle ist ein kleines Biotop, das mit einer Vielzahl an Mikroorganismen wie Bakterien und Hefen besiedelt ist. Allein über 600 Bakterienarten wur- den identifiziert.

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