Zahnfarbe und Zahnersatz

So wie der Mensch selbst, ist auch seine Zahnfarbe sehr individuell – keine gleicht der eines anderen. Wie sich Zähne im Laufe der Zeit farblich verändern und worauf es bei der Anfertigung von Zahnersatz ankommt – das lesen Sie im Folgenden.

Wer glaubt, seine Zähne müssten von Natur aus weiß sein, der täuscht sich. Zahnfarben variieren von Mensch zu Mensch – und klinisch reines Weiß kommt darin so gut wie nicht vor. Auch wenn die Zähne auf den ersten Blick weiß wirken, beim genaueren Hinsehen ist meist ein Farbton sichtbar, der ins Graue, Gelbliche, Rötliche und Bräunliche geht oder in Mischformen auftritt.

Der natürlichen Zahnfarbe eines Menschen liegen in etwa 26 Farbtöne zugrunde, auch die Farbintensität spielt dabei eine Rolle und die Helligkeit – in diesem Punkt unterscheiden sich die Zähne am meisten. Auch innerhalb eines Gebisses gibt es Unterschiede: Die Schneidezähne sind für gewöhnlich heller als die Eck- und Backenzähne.

Aber Zahnfarben bleiben nicht ein Leben lang gleich, sie verändern sich im Laufe der Zeit. Das Milchgebiss hat noch eine bläulich-weiße Farbe, jüngere Menschen mit ihren bleibenden Zähnen haben hellere, gelbliche Zähne. Bei Älteren wirken die Zähne meist dunkler und grauer. Verantwortlich dafür sind Veränderungen am Zahnschmelz und die Einlagerung von Farbpigmenten.

Zahnersatz: naturgetreue Farbreproduktion

Die individuelle Zahnfarbe möglichst konkret zu definieren – das ist eine der wichtigsten Vorarbeiten bei der Anfertigung von ästhetischem Zahnersatz. Nur wenn kein Farbunterschied der echten Zähne gegenüber Kronen, Brücken oder Veneers aus Keramik erkennbar ist, passt sich der Zahnersatz harmonisch ins Gesamtbild ein.

Die Bestimmung der Zahnfarbe für den Zahnersatz erfolgt in der Regel an den Nachbarzähnen des Zahnersatzes. Dies kann einerseits visuell geschehen, also durch Abschätzung per Auge. Zum Vergleich stehen standardisierte Farbmuster zur Verfügung, die den Farbbereich natürlicher Zähne abdecken: rötlich-bräunlich, rötlich-gelblich, Grautöne und rötlich-grau.

Für die Farbnahme braucht es sehr viel Erfahrung, denn auch Kleidung, Gesichts- und Lippenfarbe, Tages- oder Kunstlicht beeinflussen die Farbwahrnehmung. Die Farbbestimmung ist ebenfalls mit einem digitalen Messgerät möglich. Die Farbvorlage ist die Maßgabe für den Dentaltechniker und dessen Kunstfertigkeit.

Verfärbungen: die Feinde „weißer“ Zähne

Die natürliche Zahnfarbe verändert sich im Laufe eines Lebens. Neben Veränderungen am Zahnschmelz sind auch Einlagerungen von Farbpigmenten aus Nahrungs- und Genussmitteln die Ursache. Die Feinde weißer Zähne sind bekannt: häufiger Tabakkonsum etwa lässt die Zähne gelblich werden, ebenso der Genuss von Kaffee.
Verantwortlich sind seine Gerbstoffe, die im Filterkaffee stärker vertreten sind als etwa im Espresso.

Auch schwarzer Tee und Rotwein beeinträchtigen mit ihren Farbstoffen das natürliche Zahnweiß. Den Mund nach dem Genuss mit Wasser ausspülen hilft, dass sich färbende Substanzen nicht so stark absetzen können. Ebenso kann die Anwendung bestimmter Medikamente (z. B. Tetrazykline) und Mundspülungen (z. B. mit Chlorhexidin) durch Farbveränderungen ihre Spuren hinterlassen.

Die Farbstoffe lagern sich zunächst oberflächlich durch Zahnbeläge an, sie färben vorhandene Zahnbeläge regelrecht ein. Abhilfe schafft eine gute Mundhygiene und vor allem eine regelmäßige Professionelle Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis. Die Intensivreinigung befreit die Zähne sehr effektiv von Belägen, etwa mit Polierpaste, Gummikelch und Pulverstrahl.

Vorsicht vor Zahnpasten, welche die Zähne weißer machen sollen. Solche so genannten Weißmacher-Zahncremes enthalten oft zu viele Schleifkörper, die den Zahnschmelz auf Dauer abschmirgeln. Bei tiefer liegenden Zahnverfärbungen helfen sie ohnehin nicht: Farbpigmente, die in den Zahnschmelz eingedrungen sind, lassen sich nur noch mit einer Zahnaufhellung (Bleaching) entfernen.

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