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Medeco

ihr patientenmagazin – Gute Zähne schönes Leben 13 illustrationen:straumann Osseointegration Verwachsen fest mit- einander: Implantat und Kieferknochen Wie kann es sein, dass das Implantat nach Wochen fest im Kiefer sitzt und langfristig allen Kaubelastungen standhält? Möglich macht dies die „Osseointegration“ – das Einheilen des Im- plantats in den Kieferknochen. Während dieser Zeit laufen zwischen Implantatoberfläche und Knochen komplexe Reaktionen ab. Nach der Wundheilung und der Gefäßneubildung kommt es zur Entwicklung neuen Knochens, welcher das Implantat völlig integriert. Implantologen spre- chen im Verlauf des Einheilungsprozesses auch von einer Primär- und Sekundärstabilität. Erstere ist schon ganz zu Beginn mit dem Eindrehen des Implantatgewindes in den Kiefer hergestellt, wenn sich der Knochen mit den Oberflächenrauigkeiten des Implantats regelrecht „verzahnt“. Implantatdesign, Aufbereitungstechniken des Implantatbetts und die Knochenqualität spielen hierbei eine Rolle. Die eigentliche belastbare Stabilität (Sekundärstabilität) entwickelt sich aber erst im Laufe des Hei- lungsprozesses, wenn durch Umbauprozesse des Knochens enge Ver- knüpfungen mit der Implantatoberfläche hergestellt werden. Osseointegration Verwachsen fest miteinander: Implantat und Kieferknochen Mehr noch als der natürliche Zahn verlangt das Implantat nach einer peniblen Reinigung. Bleiben bakterielle Beläge vor allem am Zahnfleischrand bestehen, ist eine Zahnfleischentzündung und im späteren Verlauf eine sogenannte Periimplantitis – eine Entzündung rund um das Implantatgewebe – nicht ausgeschlossen. Zahnfleischbluten, Zahnfleischrückgang und Knochenabbau sind die unangenehmen Folgen, im schlimmsten Fall geht das Implantat verloren. Die künstliche Wurzel ist, was eine Entzündung angeht, gefährdeter als der natürliche Zahn: Ihr fehlt der natürliche Zahnhalteapparat, mit Wurzelhaut, Nerven, Blut- und Lymph- gefäßen, um bakterielle Infektionen abwehren zu können. Entzündungen machen sich schneller breit. Für den langfristigen Erhalt des Implantats sind neben der täglichen Mundhygiene ein regelmäßiger Check-up in unse- rer Zahnarztpraxis und eine Professionelle Zahnreinigung unbedingt zu empfehlen.Stabilität (Sekundärstabilität) entwickelt sich aber erst im Laufe des Heilungsprozesses, wenn durch Umbauprozesse des Knochens enge Verknüpfungen mit der Implantatoberfläche hergestellt werden. eingegliedert. Die Statistik zeigt, dass es bei Zahnverlust im Durchschnitt in den ers- ten zwei Jahren zu bis zu 40 Prozent Kno- chenverlust kommt. Dr. Bach von der DGZI betont, dass dieser Vorgang aber sehr pa- tientenindividuell sein kann: „Es gibt Pati- enten, die nach fünf Jahren immer noch fast den ganzen Knochen erhalten haben, bei anderen ist schon nach einem halben Jahr sehr viel Knochen verloren gegan- gen.“ Fehlt es an ausreichender Subs-tanz, kann aber sehr gut mit körpereigenem Knochen oder Knochenersatzmaterial das Fundament wieder neu aufgebaut werden. Implantate heilen in zwei bis sechs Monaten ein Für die Implantation wird im Zahnfleisch ein „Zugangsloch“ für die Bohrung im Kiefer- knochen freigelegt, später mit sehr feinen Garnen die Wunde vernäht. Selbstverständ- lich alles unter lokaler Betäubung. Das Im- plantat heilt in der Regel schmerzfrei unter der Schleimhaut ein, während einer Zeit von zwei bis sechs Monaten. Erst dann geht es an die Anpassung des Zahnersatzes. Vorsicht bei Risiko-patienten Bei einigen Patientengruppen kann die Ein- heilung des Implantates erschwert sein, so etwa bei einer nicht einstellbaren Diabetes mit erhöhtem Blutzucker und nach einer Bestrahlung zur Tumorbehandlung. Auch bei Patienten, die dauerhaft Bisphospho- nate einnehmen – ein Medikament, wie es etwa zur Osteoporosebehandlung einge- setzt wird – ist die Wundheilung stark ver- schlechtert. Zahnärztliche operative Ein- griffe sind dann zu meiden. Raucher haben Entzündungs- neigung Vorsicht ist ebenso bei Rauchern geboten. Sie haben durch ihren Nikotinkonsum ein deutlich erhöhtes Risiko, dass es zu Kompli- kationen wie einer Entzündung rund ums Im- plantat kommt. Allerdings gibt es hier indivi- duelle Unterschiede in der Neigung zu sol- chen Entzündungen. Eine Risikoabschät- zung des Patienten ist möglich, auch unter Mithilfe von Tests und mit dem Erstellen eines individuellen Risikoprofils vom Patienten. Erfolgsprognose: 90 Prozent der Implantate nach zehn Jahren Letztendlich ist die Einheilung eines Implan- tats und seine Langzeitprognose von sehr vielen verschiedenen Umständen abhängig. Dennoch hat die wissenschaftliche Studien- lage sehr eindrucksvolle Zahlen zu bieten. Laut Professor Gómez-Román von der DGI spricht man zurückhaltend von einer Erfolgs- quote von etwa 90 Prozent nach 10 Jahren. „Das ist weitaus mehr, als manch andere Versorgung bieten kann. Implantate sind da- her eine in der modernen Zahnheilkunde längst voll etablierte Zahnersatzlösung.“