Kieferorthopädie

Dysgnathes Gebiss

Die Prophylaxe und Therapie von Gebissfehlstellungen sind Aufgabe des Fachgebietes Kieferorthopädie. Ein wohl geformtes Gebiss mit regulärer Zahnzahl wird als „eugnath“ bezeichnet. Abweichungen davon sind Dysgnathien. Es können insbesondere die normale Zahnzahl, die reguläre Verzahnung und die reguläre Relation von Ober- und Unterkiefer zueinander verändert sein. Auch Abweichungen von der Idealform der Kiefer und Fehlbildungen der Kiefer werden als Dysgnathien bezeichnet.

Da Dysgnathien sowohl isoliert als auch kombiniert vorkommen können, ist es sinnvoll, die kieferorthopädischen Krankheitsbilder in Gruppen mit bestimmten Stellungsanomalien einzuteilen. Folgende Gruppen sollen besprochen werden:

  • Schmalkiefer (transversale Enge)
  • Distalbiss (vergrößerte sagittale Stufe)
  • offener Biss
  • Tiefbiss/Deckbiss
  • Platzmangel (sagittale Enge)
  • progene Verzahnung
  • Bukkalokklusion/Laterognathien
  • Platzüberschuss
  • Nichtanlagen (Aplasien)
  • Zahnverlust (Trauma, Karies)
  • Retention und Verlagerung von Zähnen
  • Lippen-Kiefer-Gaumenspalten


Eine zum Teil international gebräuchliche Einteilung der Dysgnathien ist der IOTN (Index of Orthodontic Treatment Need). Er bildet die diagnostische Basis für das kieferorthopädische Indikationssystem (KIG-Einstufung).

Dieser Film zeigt wie die Gewohnheit von Daumennuckeln bei Kindern sehr ernste kieferorthopädische Probleme verursachen kann. Der Daumen agiert wie eine Vorrichtung und verschiebt die Zähne. Die Frontzähne werden auseinander geschoben und die durchgebrochenen Backenzähne machen das Problem sogar noch schlimmer.