Mund- Kiefer- Gesichtschirurgie

Sialadenosen (Sialosen)

Nicht entzündliche Speicheldrüsenschwellungen mit Störung der Enzymbildung.

Es gibt verschiedene Ursachen: Vegetativ-nervale Dysregulationen, endokrine Störungen (Diabetes mellitus, Menopause, Pubertät, Akromegalie, Morbus Cushing, Diabetes insipidus, Myxödem), Mangelernährung, Lebererkrankungen (Leberzirrhose, Fettleber).

Symptomatik:

Schmerzlose weiche bis derbe Schwellung der Parotisdrüsen, gelegentlich auch der übrigen Speicheldrüsen. Geringe Speichelsekretion. Die Diagnose muss durch histologische Untersuchung von Gewebsproben gestellt werden.

Therapie:

Überweisung zum Internisten. Die Behandlung muss auf das Grundleiden ausgerichtet sein.

Sjögren-Syndrom

Einschränkung der glandulären Sekretion exokriner Drüsen durch Atrophie der Drüsenendstücke mit Erweiterungen und Verengungen der Ausführungsgänge.

Entzündlich-degenerative Autoimmunerkrankung durch Autoantikörper gegen nukleäre und zytoplasmatische Antigene.

Symptomatik:

Frauen sind sechsmal häufiger betroffen als Männer, und zwar vorwiegend in der Menopause. Verminderung der Speichel- und Tränensekretion mit Austrocknung der Mundhöhle (Xerostomie) sowie der Horn- und Bindehaut (Keratokonjunktivitis). Die Speichel- und Tränendrüsen sind nicht selten vergrößert und verhärtet. Atrophischer Schleimhautkatarrh und Mundwinkelrhagaden, Heiserkeit und Trockenheit der Nasenschleimhaut, zusätzlich Polyarthritis. Kann zusammen mit anderen Kollagenerkrankungen (Lupus erythematodes, Sklerodermie) auftreten.

Differenzialdiagnose:

Sialadenosen, Felty-Syndrom.

Therapie:

  • Vermeidung von Sekundärinfektionen durch sorgfältige Mundhygiene.
  • Überweisung zum Facharzt für Innere Medizin.
  • Corticosteroide.

Heerfordt-Syndrom

Wahrscheinlich Teilmanifestation der Sarkoidose (Morbus Besnier-Boeck-Schaumann), einer epitheloidzelligen Granulomatose, die morphologisch einer produktiven Tuberkulose gleicht (siehe Tetanus).

Symptomatik:

Schmerzlose bilaterale Schwellungen der Parotis- und Tränendrüsen mit zusätzlicher Fazialisparese. Es können auch die sublingualen und submandibulären Speicheldrüsen beteiligt sein.

Die Diagnose muss durch Probeexzision gestellt werden.

Therapie:

  • Überweisung zum Facharzt für Innere Medizin.
  • Corticosteroide.