Mund- Kiefer- Gesichtschirurgie

Das aurikulotemporale Syndrom tritt hauptsächlich nach operativen Eingriffen im Parotisbereich, seltener nach eitriger Parotitis oder nach Irritation des N. auriculotemporalis anfallsartig während der Nahrungsaufnahme auf mit Schmerzen, Hautrötungen und Schweißausbrüchen im Ausbreitungsgebiet des Nervs.

Der N. auriculotemporalis enthält sensible Fasern für die Haut der Schläfen- und Ohrregion sowie sekretorische Fasern für die Parotisdrüse aus dem Ganglion oticum.

Die Ätiologie ist nicht eindeutig geklärt. Möglicherweise kommt es bei dem postoperativ auftretendem Syndrom zu atypischen Anastomosen der sekretorischen Fasern des N. auriculotemporalis mit den Schweißdrüsen der Haut.

Symptomatik:

Die Anfälle, die oft erst Monate oder sogar Jahre nach dem schädigenden Ereignis besonders während der Nahrungsaufnahme auftreten, werden durch saure und kräftig gewürzte Speisen, die eine besonders intensive Speichelsekretion anregen, aber auch durch psychische Reize und Bewegungen des Unterkiefers ausgelöst.

Im Wangen- und Schläfenbereich  treten Hautrötungen und Schweißausbrüche auf, die von brennenden Schmerzen begleitet werden. Nach Beendigung der Mahlzeit bilden sich die Erscheinungen wieder zurück.

Therapie:

  • Auftragen einer 3%igen Scopolaminsalbe zur Hemmung der Schweißsekretion.
  • Operative Blockaden des N. auriculotemporalis oder des N. glossopharyngeus (Ausschaltung des Parasympathikus) sind wenig erfolgversprechend.