Mund- Kiefer- Gesichtschirurgie

Neigung zu wiederholt auftretenden zerebralen Krampfanfällen als Folge genuiner Erkrankung (idiopathische Form) oder hirnorganischer Prozess durch Hirntumor oder Vernarbung nach Trauma.

Symptomatik eines Anfalls:

Kurzes Prodromalstadium mit optischer, akustischer und sensibler Aura, Bewusstseinsverlust. Patient fällt mit einem Aufschrei zu Boden. Tonische Streckkrämpfe, die in klonische Zuckungen übergehen. Pupillen erweitert ohne Reaktion auf Lichtreize, Bissverletzungen der Zunge, Abgang von Kot und Urin. Nach Lösung der Krämpfe Nachschlaf und Dämmerzustand.

Differenzialdiagnose:

Bei Auftreten während einer Lokalanästhesie: Intoxikation mit dem Lokalanästhetikum (s. oben).

Therapie:

  • Zur Vermeidung von Verletzungen Patient auf dem Boden weich lagern, Zwangsfixierungen oder Beißkeile sind zu unterlassen. Verletzungsgegenstände aus der Umgebung des Patienten entfernen, Brille abnehmen.
  • 2,5 - 5 mg Midazolam (Dormicum) i.v., danach alle 2 Minuten 1 - 2 mg bis zum Abklingen der Krämpfe.
  • Alternativ können auch 10 - 15 mg Midazolam intralingual injiziert werden, weil dieses Sedativum in der Zungenmuskulatur relativ schnell resorbiert wird.
  • Gegebenenfalls Notarzt rufen.

Prophylaxe:

Bei bekannter Epilepsie Prämedikation nach vorheriger Rücksprache mit dem Hausarzt. Gegebenenfalls ärztliches Stand-by oder stationäre Behandlung.